Warum nach Bali?
Was muss man machen, wenn man nach Bali reist? Richtig – surfen lernen! Um ehrlich zu sein, war das auch der Hauptgrund, warum wir überhaupt entschieden haben Bali zu bereisen, ansonsten hätten wir nämlich viel lieber noch eine andere tolle indonesische Insel, auf der noch kein Massentourismus herrscht, ausgewählt. Nach langer Recherche im Internet und auf diversen Blogs sind wir zu dem Entschluss gekommen, dass Bali definitiv die Insel ist, um als blutiger Anfänger surfen zu lernen und wir können das hiermit einfach nur bestätigen! Bei der Recherche sind wir auch immer wieder auf bestimmte Surfschulen die empfohlen wurden gestoßen und so entschieden wir uns für die Bali Green Surf Surfschool. Ganz unkompliziert buchten wir im Voraus drei Surfstunden, die wir aber in der Anzahl noch ändern durften.
Ebbe und Flut auch auf Bali
Eigentlich planten wir zwei Surfstunden für den ersten Tag, der auch unser erster ganzer Tag auf Bali war. Um 7 Uhr wurden wir von der Surfschule abgeholt und mussten auch noch ein paar weitere Surfgäste einsammeln. Wir hätten nie gedacht, dass so viele Menschen in einen Jeep passen. Vor einem Hostel mussten wir länger warten, die Chinesen hatten verschlafen. Nach einer gefühlten Stunde kamen wir dann an der Surfschule an und liefen dann gemeinsam zum Strand. Aufgrund von Ebbe und Flut wurde uns noch mitgeteilt, dass wir nachmittags keine zweite Stunde machen konnten. Auch waren sie sich nicht ganz sicher, ob wir gute Bedingungen für unsere erste Stunde haben werden.
Die ersten Wellen stehen
Am Strand bekam jeder ein großes Surfbrett und eine Art Leine, um sich mit dem Surfbrett zu verbinden. Wir sollten zunächst ein bisschen über den Strand joggen, was einfach tierisch anstrengend ist, und machten dann noch ein weiteres Warm Up. Danach ging es an die eigentliche Übung. Das richtige Aufstehen/Aufspringen auf dem Surfbrett mussten wir bestimmt 20-30 Mal wiederholen und jeder dann nochmal einzeln vormachen. Als wir das alle zur Zufriedenheit der Surflehrer schafften, wurden wir in zweier und dreier Gruppen aufgeteilt und bekamen jeweils einen Surflehrer. Dann hieß es ab ins Wasser gehen, mit dem Surfbrett natürlich, und sich schonmal aufs Brett legen. Ein Tipp an alle Frauen: Zieht euch eine Bikinihose an, die nicht so leicht verrutscht! Aufs Brett gelegt, Bikinihose in Nicoles Fall gerichtet, warteten wir darauf von dem Surflehrer in die Welle geschoben und den Befehl Up zu bekommen. Gunnar stand direkt die ersten Male und wurde dann zu übermütig, daher fiel er die nächsten Male immer relativ direkt ins Wasser. Nicole brauchte drei, vier Anläufe und stand dann fast jedes Mal die Welle und kam sogar ab und zu bis zum Strand. Auch bei Gunnar klappte es mittlerweile wieder besser.
Eine grüne Welle
Wir machten nach relativ kurzer Zeit eine Pause in der jeder etwas zu trinken bekam und wir über unsere Technik philosophieren konnten. Außerdem waren wir im Meer etwas abgekühlt und konnten uns in der Sonne aufwärmen. Unsere Augen waren rot vom Salzwasser, doch wir standen alle unter Adrenalin. Nach der Pause ließ unser Surflehrer Gunnar häufig alleine starten, was aber erstmal noch nicht so gut funktioniert hat. Nicole sollte etwas tiefer ins Meer gehen und es mit den grünen Wellen versuchen. Unbeeindruckt davon, weil nicht wissend, dass es schwerer ist, kämpfte ich die ersten Male gegen die grünen Wellen und wunderte mich, dass ich vor der Pause die Wellen stehen konnte und jetzt auf einmal wieder Probleme hatte. Es wurde aber besser und als es hieß, jetzt käme der letzte Versuch stand ich die grüne Welle und surfte bis zum Strand. Was für ein Hammer Gefühl! Später erfuhr ich, dass grüne Wellen viel schwerer zu stehen sind und man das eigentlich erst zum späteren Zeitpunkt lernt. Auch bei Gunnar klappte es mittlerweile gut mit dem alleine anpaddeln!
Ein oder zwei Stunden?
Stolz und zufrieden liefen wir zurück zur Surfschule, duschten und wurden auf Rollern zurück zur Wohnung gebracht. Wir nutzten dieses frühe zuhause sein aus und fuhren noch zum Turtle Conversation and Education Center auf Bali und adoptierten zwei Babymeeresschildkröten, die zurück ins Meer gebracht wurden. Ein ausführlicher Bericht darüber ist in Planung. Die nächste Surfeinheit sollte erst nach einem Tag Pause sein, was unsere Muskeln gar nicht so verkehrt fanden! Da das auch unser Abreisetag aus Bali war, überlegten wir lange hin und her ob wir eine oder zwei Surfstunden machen sollten. Die erste Stunde startete extra früh, so dass wir theoretisch noch die Möglichkeit gehabt hätten eine zweite Stunde zu machen. Wir wurden wieder abgeholt, hatten unser gesamtes Gepäck schon mit dabei, und ab ging es zum Strand. Heute blieb der Surflehrer draußen stehen und gab uns nur ein Zeichen, wann wir lospaddeln sollten. Die Strömung war stärker und es war wirklich anstrengend zurück ins Wasser zu laufen. Aufgrund der schwierigen Bedingungen, durften wir auch nicht zu weit hinaus, die Wellen waren zu groß für Anfänger.
Juchu – wir haben Talent
Wieder stellten wir uns ganz gut an und bekamen zwischendrin den Befehl heraus zu kommen, da der Surflehrer uns erklären wollte, wie man nach link und rechts steuern kann. Wir probierten es im Trockenen und dann ging es zurück ins Wasser und ja, es wurde interessant! Am Anfang stürzten wir immer wieder, doch dann hatten wir den Bogen raus und es klappte richtig gut. Nach links besser als nach rechts, doch aus das funktionierte irgendwann. Der Surflehrer war begeistert, zumindest tat er so als ob, und sprach uns Talent zu. Ein gelungener Abschluss!
Unser Fazit
Das Surfen hat uns wirklich Spaß gemacht, es war eine tolle Erfahrung. Doch dieser Funke, diese Leidenschaft die viele spüren, ist auf uns nicht über gesprungen. Wir sind mit Sicherheit nicht das letzte Mal gesurft, doch einen reinen Surfurlaub würden wir nicht machen wollen. Vielleicht ändert sich das irgendwann, wenn man noch mehr machen kann und die Fahrten wilder werden, das können wir nicht ausschließen. Wir würden aber wirklich jedem empfehlen es einmal auszuprobieren, die Erfahrung zu machen war super!