Mount Ijen – Explosion in der Nacht und Weiterfahrt nach Bali

Unterkunft suchen und ab ins Bett

Wir hatten vor die blauen Feuer vom Ijen zu besuchen und dann in Ruhe den Sonnenaufgang zu beobachten. Dafür quartierten wir uns in einem sehr einfachen Hotel (Catimore Homestay Blawan) in Bondowoso ein. Wir bezahlten Ina und ihrem Bruder ein Doppelzimmer, damit beide gut schlafen konnten und uns ebenfalls ein Doppelzimmer. Dann wurde Abendbrot gegessen und um 18 Uhr gingen wir schlafen. Schließlich sollten unsere Fahrt zum Ijen schon um 1:45 Uhr losgehen!

Unser Gepäck hatten wir bereits abmarschbereit verpackt und legten uns mit Ohrstöpsel und Maske schlafen. Wir benutzten unseren Hüttenschlafsack, da wir nicht das Gefühl hatten, dass hier für jeden Gast die Wäsche gewechselt wird. Nach einem erstaunlich erholsamen Schlaf standen wir um 1:30 Uhr auf, zogen uns an und wurden von einem aufgeregten Indonesier unterbrochen, der an unserer Tür klopfte und irgendwas von erst später zum Ijen wegen Explosion erzählt hat. Wir gaben die Info an Ina und ihrem Bruder weiter, fuhren dann aber ganz normal die 40min zum Parkplatz des Ijen, da sie nichts darüber gehört hatten. Da es ein indonesischer Feiertag war mussten wir etwas mehr Eintritt zahlen, doch das war es wert, soviel vorweg.

Gasexplosion in der Nacht

Wir waren etwas spät auf dem Parkplatz und mussten uns beeilen, um noch die blauen Flammen sehen zu können. Ina ließ uns vorgehen, sie war zu geschwächt, um den Vulkan in schnellen Schritten die 3 km hochzuwandern. Der Aufstieg ist wirklich sehr steil, stellenweise rutschig und 1,5-2h zu brauchen ist gar nicht so unüblich. Wir rissen uns aber zusammen und brauchten knapp eine Stunde nach oben. Nach einer halben Stunde etwa erreichten wir die erste Hütte, an der man sich noch einmal Verstärkung und heiße Getränke kaufen konnte. Gasmasken gab es hier heute nicht zu kaufen. Dann also ohne Gasmaske und nur mit Halstuch zu den blauen Feuern! Durchgeschwitzt kamen wir oben an, der Weg ist sehr einfach allein zu finden. Oben wollten wir runter zum Krater laufen. Da kamen uns auch schon immer mehr Leute entgegen und wir hörten was von anderen Gruppen, dass der Abstieg heute nicht möglich sei wegen einer Gasexplosion ein paar Stunden vorher! Aha, das wollte uns der Indonesier im Hotel also sagen! Die Arbeiter, die bis zu 100kg schweren Schwefelkörbe und das Schwefel selber bekamen wir aber dennoch zu sehen, sodass sich die Erfahrung trotzdem gelohnt hat und die Enttäuschung sich in Grenzen hielt.

Schwefelkorb

Kein Blaues Feuer aber dafür jetzt der Sonnenaufgang

Etwas orientierungslos liefen wir dann einer Gruppe mit Guide dem Krater entlang hinterher, sehr froh über unsere Stirnlampen, und suchten uns nach 15 Minuten etwa einen schönen Punkt für den Sonnenaufgang. Es wurde im Laufe der Zeit richtig voll, vor allem mit einheimischen Touristen, was wir persönlich dann sehr schön fanden! Der Sonnenaufgang war richtig schön! Das einzige nervige war das Geräusch der Drohnen! Der Kratersee sah schon fast mystisch aus in dem Licht der aufgehenden Sonne! Es war übrigens ziemlich kalt, wir befanden uns immerhin auf 2.800m Höhe, doch als dann endlich die ersten Sonnenstrahlen auf uns fielen, wurde es sehr schnell angenehm warm, sofern man lange Sachen trug. Es gab tatsächlich einige Mädels die in Hotpant und T-Shirt herum liefen!

Foto Time

Wir machten zahlreiche Fotos und das ein oder andere Selfie oder Fun Foto und zogen uns auch mal von den Massen zurück, um einfach die Schönheit der Natur zu genießen. Als die Sonne komplett aufgegangen war, liefen wir zurück zum Startpunkt und trafen dort wie erwartet auf Ina. Ina hatte es sich mit ein paar Guides am Feuer gemütlich gemacht, diese einstelligen Temperaturen sind einfach nichts für sie!

Der Abstieg

Der Abstieg war konditionell wenig anstrengend, aber für die Knie doch schon teilweise eine große Herausforderung! Die eine Hälfte des Weges ist nicht so gut befestigt, sodass es teilweise etwas rutschig wurde beim Abstieg. Wir waren froh über unsere Wanderschuhe, es gab aber auch viele andere die es mit normalen Schuhen schafften. Von Flipflops würden wir aber dringend abraten! Vor allem wenn es geregnet hat stellen wir es uns sehr anstrengend und stellenweise schwierig vor auf und abzusteigen.

Auf nach Bali

Zurück am Auto suchten wir die Toiletten auf und wurden anschließend von Ina und ihrem Bruder nach Pelabuhan Ketapang gebracht, um von dort mit der Fähre nach Bali weiter zu fahren. Wir verabschiedeten uns ziemlich traurig von unseren neuen Freunden und stiegen eilig in den Bus, der zufällig genau an der Haltestelle ankam, als wir aus dem Auto ausstiegen und bis nach Denpasar (Bali)) fuhr. Ina erklärte dem Busfahrer alles und wir stiegen vertrauensvoll in den Bus ein, als einzige Fahrgäste, und fuhren dann mit dem Bus auf die Fähre. Dort mussten wir für die knapp 30 minütige Überfahrt aus dem Bus aussteigen und genossen die Landschaft. Auch wenn wir Massentourismus erwarteten, freuten wir uns auf die drei Nächte an einem Ort mit eigenem Bad, nachdem die letzten Nächte ja etwas anstrengender waren.

Fähre Bali
Bus Bali

Als die Fähre angelegt hatte, stiegen wir wieder in den Bus und sicherten uns die letzten zwei Reihen um dort ein wenig zu schlafen. Die Strecke war an sich mit 120km sehr kurz, aber bei dem Straßenverkehr haben wir mehrere Stunden dafür gebraucht.

Blue Bird Taxi suchen

Am Bahnhof in Denpasar angekommen nahmen wir ein Bluebird Taxi, von dem wir im Internet gelesen haben, dass es sehr sicher und fair ist. Wer uns das nachmachen möchte, muss allerdings etwa 50m aus dem Bereich herauslaufen, da die Bluebirds dort nicht fahren dürfen (Taximafia?). Wir hatten uns schon in Deutschland die App heruntergeladen und konnten diese dann das erste Mal ausprobieren. Alles klappte einwandfrei und am späten Nachmittag kamen wir dann endlich in unserer Unterkunft an. Dort zogen wir uns direkt Strandsachen an, packten unsere Tasche und bestellten ein Gojek, das ist ein Rollertaxi, um uns zum Strand fahren zu lassen. Einfach, günstig, unkompliziert per App. Am Strand ließen wir dann unseren ersten Tag auf Bali ausklingen und gingen noch lecker essen.

Gojek
Bali Strand
Bali Essen

Prambanan und Borobudur – eine abenteuerliche Motorradreise

Ankunft und Vorbereitung

Früher als geplant landeten wir in Yogyakarta und wurden gratis von unserem Air BnB Besitzer vom Flughafen abgeholt und zur Wohnung gebracht. Die Strecke war nicht lang, aber ein Auto braucht einfach ewig durch den Verkehr (wir kamen natürlich zur Rush Hour am Nachmittag an) und unsere Wohnung lag mitten im Zentrum. Angekommen im Apartment nutzten wir direkt die Dusche und zogen uns um, dann ging es auf zum Rollerverleih und anschließend zum Essen. Wir teilten uns 3 Hauptgerichte in einem günstigen Restaurant direkt am Bahnhof (es war super lecker!!!) und gingen dann noch ein wenig durch die Straßen spazieren und in eine Mall, um noch ein paar Kleinigkeiten zu besorgen. So auf dem ersten Blick gefiel uns Yogya, wie die Stadt meistens liebevoll genannt wird, richtig gut!

Hilfe, wie kommen wir hier raus?

Wir gingen früh schlafen, da wir am nächsten morgen früh (5 Uhr) aufstehen wollten, um unseren großen Kulturtrip zu starten. Wir wollten Borobudur und Prambanan an einem Tag besichtigen, da unser Zug um 17:15 Uhr nach Surabaya fuhr. Zunächst gingen wir in den 24h Supermarkt vor der Haustür und kauften uns Verpflegung für die Tour, dann ging es auch schon los auf die Straße. Danach versuchten wir uns ohne Handy zu navigieren, da der Weg sehr einfach sein sollte. Wir hatten allerdings Probleme aus der Stadt heraus zu finden. Für die knapp 40km benötigten wir eine gemütliche Stunde. Die Strecke war insgesamt wirklich sehr leicht zu fahren und zu finden, am frühen Morgen hielt sich auch der Verkehr noch in Grenzen. Angekommen am Borobudur parkten wir unseren Roller auf dem leeren Parkplatz, zahlten ein paar Cents dafür, und kauften uns dann an der Kasse das Kombiticket für die Tempel Borobudur und Prambanan für 45$ (Stand 5/2019). Wichtig: Als Student bekommt man einen deutlich vergünstigten Preis, man muss aber einen gültigen Studentenausweis vorhalten können.

Borobudur – fast für uns alleine

Wir hatten riesiges Glück und haben uns die gesamte Tempelanlage mit vielleicht 20 anderen Touristen geteilt. Wir kamen genau nach der Welle an, die zum Sonnenaufgang da war und vor der Welle der anderen Tagestouristen. So muss das sein! Wir entschieden uns gegen einen Guide, für uns was es an diesem Tag wichtiger in unserem Tempo durch die Anlage zu laufen und uns an schönen Orten solange hinzusetzen und zu schauen, bis wir uns satt gesehen haben. Die Info´s über den Tempel haben wir dann vor Ort auf Schildern gelesen und im natürlich im Vorfeld auch schon online recherchiert.

Borobudur

Der Borobudur ist die größte buddhistische Tempelanlage der Welt. Der Tempel ist quadratisch mit einer Seitenlänge von 123 Metern und neun Stockwerken hoch. Nach einem Vulkanausbruch (Mt. Merapi) im Jahr 1006 wurde der Tempel mit Tonnen von Asche bedeckt und erst 1814 wiederentdeckt. 1835 wurde er von den Europäern freigelegt. Zwischen 1973 und 1983 liefen aufwändige Restaurierungsprogramme. Auch Deutschland hat von 2011-2017 Geld für die Restaurierung ausgegeben. Wir können sagen, es hat sich gelohnt! Uns hat der Tempel extrem gut gefallen und wir können den Besuch bedenkenlos weiterempfehlen.

Ein verhängsvoller Fehler…

Gut gelaunt liefen wir gegen 9 Uhr zurück zum Roller, vorbei an dem noch geschlossenen Verkaufsstände-Labyrinth beim Ausgang. Wir tippten Prambanan bei maps.me ein, wählten den 86km entfernten Vorschlag „Canti Prambanan“, was soviel heißt wie Straße Prambanan aus und fuhren los. Das die Entfernung eigentlich nur 52km sind, haben wir geflissentlich übersehen. Auch haben wir ignoriert, dass man eigentlich nur 1,5-2h fährt und wir bereits 2,5h unterwegs waren bis wir letztendlich an unserem „Ziel“ angekommen sind. Es war leider wirklich nur eine Straße die Prambanan hieß und stolze 117km vom eigentlichen Tempel entfernt liegt!! Wir schluckten unseren Ärger hinunter und versuchten es mit Humor zu nehmen.

Einmal Wenden auf der Autobahn bitte!

Wir entschieden uns wieder auf den Roller zu steigen und fuhren 3h lang ohne großartige Pause durch bis zum Prambanan. Um das Chaos perfekt zu machen übersahen wir evtl. zwischendurch das Autobahnschild und fuhren fast!! auf die Autobahn auf… 😉 Glücklicherweise bemerkten wir unseren Fehler während wir die Auffahrt lang fuhren, wendeten und fuhren Kamikaze mäßig mit Warnblinklicht am Seitenrad entlang die Auffahrt zurück zur Straße. Der Adrenalinschub reichte um uns hellwach um 14:50 Uhr am Prambanan ankommen zu lassen. Vielleicht erinnert ihr euch – unser Zug nach Surabaya fuhr um 17:15 Uhr ab. Mit dem Roller waren es vom Prambanan noch 17km zurück nach Yogyakarta und dann 10min zu Fuß vom Rollerverleih zum Bahnhof, 15min, weil wir ja noch unsere Rucksäcke aus der Unterkunft abholen mussten.

Wenn´s läuft, dann läuft´s…

Wir gaben uns 1h für den größten hinduistischen Tempel Indonesiens und durch unser unfassbares Glück wieder fast alleine dort zu sein, reichte die Zeit auch so gerade eben. Die Anlage ist wirklich wunderschön und sehr beeindrucken und sicherlich könnte man auch noch einige Stunden mehr hier verbringen. Auch eine Führung könnte interessant sein, ist für uns nur einfach nicht die beliebteste Art einen Ort zu entdecken.

Prambanan

Der Tempel wurde 850 erbaut und gilt als einer der größten hinduistischen Tempel weltweit. Das höchste Gebäude ist 47m hoch. Durch Naturkatastrophen wurde der Tempel immer wieder beschädigt und es liegen auch immer noch viele Bausteine herum, die irgendwann wiederaufgebaut werden sollen.

Prambanan

Countdown läuft

Nach unserer Besichtigung gingen wir noch immer gut in der Zeit zurück zum Roller und wollten uns gemütlich auf dem Weg machen, glücklich dass alles noch so gut funktioniert hat. Aber nichts da, unser Roller hatte einen Platten.

75 Minuten bis zur Abfahrt des Zuges

Wir waren kurzzeitig wirklich verzweifelt, da unser Zug schon gebucht und Ina und ihr Bruder sich schon extra frei genommen hatten und uns am Bahnhof abholen wollten, um direkt zum Bromo zu fahren. Außerdem hatten wir noch keine Sim Karte, die wollte Ina uns in Surabaya geben, sodass wir auch nirgendwo anrufen konnten. Wir probierten alle Optionen durch, fragten die Security und viele weitere Personen um Hilfe. Letztendlich schoben wir den Roller zu einer Gott sei Dank nur 100m entfernten „Werkstatt“ die unseren Reifen reparieren oder wechseln wollten. Zuerst war aber ein anderer Kunde dran.

60 Minuten bis zur Abfahrt des Zuges

In meiner hoffnungslosen Naivität bestellten wir ein Taxi, um zurück zum Rollerverleih zu fahren, diesem ein sattes Trinkgeld zu zahlen damit er den Roller für uns abholen lässt + Reparatur und wir dann doch noch den Zug erwischen. Das Taxi kam und wir brauchten eine Ewigkeit zurück, da wir mitten in der Rush Hour steckten!

25 Minuten bis zur Abfahrt des Zuges

Um 16:50 Uhr holte ich schnell das Gepäck während Gunnar schon zum Rollerverleih ging und versuchte das Problem zu lösen, immer noch in der Hoffnung den Zug zu erwischen.

Spoiler: Wir haben ihn nicht erwischt!

Die nächsten 30 Minuten waren wir beim Roller-Vermieter und seiner Frau, die beide wirklich sehr lieb waren und sie wollten uns gerne helfen, waren aber zugleich etwas entsetzt, dass wir den Roller stehen gelassen haben und ihm keine Adresse nennen konnten wo. Dieses Detail haben wir in dem Stress nicht bedacht. Wir versuchten ihm genau zu erklären wo und hatten das Gefühl aneinander vorbei zu reden. Irgendwann mischte ich mich mit Tränen in den Augen in das Gespräch und versuchte den Ort zu beschreiben und siehe da – Gunnar hat den falschen Tempel genannt, den der dreimal so weit entfernt war! Als ich ihm den richtigen Tempel nannte, lächelte er und sagte: “kein Problem”. Er wollte auch gar kein großes Extrageld dafür haben.

Also einen neuen Zug buchen

Der Vermieter gab uns auch sein Handy, damit wir nach Alternativzügen schauen konnten und siehe da, es fuhr ein schneller Direktzug um 18:35 Uhr der noch 4 freie Plätze hatte, sodass wir zügig zum Bahnhof gingen (mit einem „be happy“ verabschiedet wurden – Tränen werden einfach nicht gerne gesehen) und uns die Tickets kauften.

Klappt das jetzt wohl?

Passenderweise funktionierte keine unserer Kreditkarten aber mit einem Mix aus Euro und indonesischer Rupiah konnten wir die Tickets so gerade noch bezahlen. Auf den Schock gönnten wir uns noch ein Abendessen, wir hatten den ganzen Tag über auch nur Snacks gehabt, konnten dort zum Glück mit Karte zahlen, und stiegen dann erleichtert in den Zug nach Surabaya. Wir stellten unseren Handywecker, steckten Ohrstöpsel in die Ohren, setzten die Augenmaske auf, legten die Decke über uns drüber.

Fehlt nur noch das wir den Bahnhof verschlafen

Wir wurden trotz Wecker erst im Bahnhof von Surabaya wach, wo wir hektisch unsere Sachen zusammenpackten und den Zug verließen. Wir gingen noch schnell zur Bahnhofstoilette – sehr sauber!- und trafen dann auf Ina und ihren Bruder.

Was für ein Tag!

Zum erzählen super, zum erleben echt anstrengend! Aber das gehört beim Reisen nun mal dazu! Später sahen wir übrigens noch dass unser Roller Vermieter geschrieben hat, dass er den Roller wieder hat und er uns weiterhin einen glücklichen Urlaub wünscht.

Bromo und Madakaripura Wasserfall – ein perfekter Tag!

Ankunft in Surabaya

Kurz vor Mitternacht kamen wir mit dem Zug in Surabaya an und wurden dort von Ina und ihrem Bruder abgeholt. Ina habe ich, Nicole, bei einer Sprachplattform (Conversation Exchange) kennen gelernt. Sie wollte deutsch lernen und ich Bahasa, so wurden wir einander vorgeschlagen und haben sieben Monate lang geschrieben und geskyped. Ina´s Bruder arbeitet bei einer Fluggesellschaft und hat sich extra frei genommen um uns, für uns wenig Geld, die nächsten drei Tage herum zu fahren.

Roadtrip

Zu viert ging es dann auf einen richtig schönen Roadtrip. Erster Stopp war eine Autobahn Raststätte, wo wir dann sehr einheimisch gegessen haben. Es war super lecker und richtig günstig! Das späte Essen war kein Problem für die Beiden, da sie durch den Ramadan tagsüber nichts essen und trinken konnten. Um unsere Zugverspätung etwas aufzuholen wollten wir über die Mautstraße fahren. Die Bezahl-Karte die man dafür benötigte kann man normalerweise in jedem Indomarket aufladen, leider funktionierte das in dieser Nacht aber nirgendwo. Wir haben bestimmt zehn verschiedene Indomarkets angefahren. So mussten wir also über Land fahren und wurden gefragt, ob es okay ist, wenn wir jetzt etwas schneller fahren. Wir willigten natürlich ein, da wir ja zu gerne den Sonnenaufgang beim Bromo sehen!

Bromo Sonnenaufgang

Hoffentlich bricht der jetzt nicht aus!

Wir fuhren ein paar Stunden und irgendwann begannen wir bergauf zu fahren. Es war stockdunkel doch wir konnten uns vorstellen, wie schön die Landschaft um uns herum aussehen müsste! Wir fuhren so hoch es ging und hatten dann die Wahl entweder die restliche Stunde hochzulaufen (und den Sonnenaufgang zu verpassen) oder einen Jeep zu nehmen. Allein schon aus Respekt vor Ina, die aufgrund der Fastenzeit nicht die Kraft hatte hoch zu laufen, entschieden wir uns für den Jeep. Das waren gut investierte 13€ die uns dort zum Seruni Viewpoint brachten.

Bromo Aussichtspunkt

Ohne laufen geht es nicht

Aber ganz um das laufen kam man nicht drum herum. Bis zu der Aussichtsplattform waren es nochmal etwa 15-20 Minuten zu Fuß, ein wirklich schöner Weg! Die letzten Meter liefen wir ohne Stirnlampe, es wurde hell, auch wenn die Sonne noch nicht aufgegangen war. Mit einer erfreulich geringen Zahl anderer Touristen standen wir dann dort und warteten auf den Sonnenaufgang. Wir machten zahlreiche Fotos und unterhielten uns mit den anderen Wartenden. Es war etwas kalt, vielleicht etwa 12 Grad, doch wir waren gut eingepackt, im Gegensatz zu den europäischen Touristen, und mussten deshalb nicht frieren. Wir genossen einfach den Moment und die fantastische Aussicht! Zwischendurch erinnerten wir uns wo wir da eigentlich stehen und hofften darauf, dass dieser aktive Vulkan jetzt nicht wieder ausbrechen würde. Das hat er nämlich ein paar Monate vor unserer Reise gemacht und der Krater war erst seit ein paar Tagen wieder zur Besichtigung freigegeben.

Bromo

Wieder zurück und erstmal frühstücken bzw. Mittagessen

Nach etwa zwei Stunden hatten wir uns dann einigermaßen satt gesehen und fuhren mit dem Jeep zurück zum Auto, Ina´s Bruder lag dort noch schlafend auf der Rückbank – es war eine lange Nacht für ihn. Wir wurden auf Empfehlung zum Lava Café gebracht und aßen ein sehr, sehr frühes Mittagessen um halb neun 😀

Eintauchen in eine andere Welt

Wir hatten uns gegen die Kraterbesichtigung und für den Madakaripura Wasserfall ausgesprochen. Krater sollten wir noch genug sehen, zum Beispiel Ijen am nächsten Morgen. Und was sollen wir sagen? Die Entscheidung zum Madakaripura Wasserfall zu fahren war eine der besten Reiseentscheidungen unseres Lebens! Der Wasserfall liegt im Bromo-Tengger-Semeru Nationalpark, insgesamt sieben Wasserfälle kann man entdecken. Wir parkten, wurden mit dem Roller für ein paar Cents zum Eingang gefahren (Zeitnot) und liefen dann etwa einen Kilometer bis zu den eigentlichen Wasserfällen.

Madakaripura Wasserfall

Das sind nicht deine Freunde!

Einzig unschön war das Erlebnis, dass die Einheimischen nicht erlauben wollten Ina mit uns zum Wasserfall zu lassen. Sie waren überzeugt, dass Ina unser Guide war und wir unmöglich Freunde sein könnten. Auch mit meinem Versuch auf Bahasa zu sagen, dass Ina meine Freundin ist kamen wir nicht weiter. Deshalb gingen Gunnar und ich alleine zum Wasserfall, etwas traurig darüber, dass es so unvorstellbar ist, dass Weiße und Einheimische miteinander befreundet sein können.Für Ina war es okay, da sie durch das Fasten eh etwas geschwächt war und so in Ruhe beten und sich ausruhen konnte.

Achtung es wird nass!

Ohne Regencape, die dort auch verkauft werden, hat man absolut keine Chance trocken zu bleiben. Und auch die Kamera MUSS wasserdicht sein, wenn man sie verwenden möchte. Wir entschieden uns gegen das Regencape, da wir noch Wechselkleidung dabeihatten und es bei 25-30 Grad auch nicht ganz so schlimm war nass zu werden. Wir wollten wie immer ohne Guide laufen und liefen so zielstrebig diesen wunderschönen Weg zu den Wasserfällen entlang. Wir entdeckten die riesigen Blätter der Lotusblume und balancierten über alte Brücken. Es war noch Low-Season und gleichzeitig Ramadan, sodass einfach nichts los war.

Madakaripura Wasserfall
Madakaripura Wasserfall

Wir hatten Glück und waren allein

Ein einziger Tourist stand bei den Wasserfällen, der sich von seinem Guide ein paarmal fotografieren und filmen ließ und dann hatten wir diese verzauberte Welt für uns allein! Etwa aus 200 Metern Höhe stürzte das Wasser hinab und diese Gicht machte uns klitschnass und alles sehr rutschig. Ein Einheimischer bestand darauf, auch für kostenfrei, mich an der Hand über eine ziemlich glatte Kletterpartie zu bringen. Das war okay für mich, wenn auch ein bisschen merkwürdig. Der Ort war auf jeden Fall magisch und wir verbrachten einige Zeit dort und saugten einfach nur die Eindrücke in uns auf. Bis zu diesem Zeitpunkt war es für uns beide der schönste Ort, den wir je gesehen hatten! Glücklich und zufrieden gingen wir zurück zum Parkeingang, setzten uns klitschnass auf die Roller und fuhren zum Auto. Dort zogen wir uns um und auf ging es zum Vulkan Ijen!