Die Taschen schon gepackt, klingelte der Wecker um 5 Uhr morgens. Bereits um 5:15 Uhr sollten wir abgeholt und zum Hafen gebracht werden. Mit einer viertel Stunde Verspätung traf das Shuttle ein, danach holten wir noch ein paar andere Gäste ab und stiegen dann am Hafen in unser Speedboot. Wir waren insgesamt 11 Touristen (Franzosen, Israeli, Chinesen, Mozambique und wir als Deutsche), ein Guide und einige Crew Mitglieder.
Speedboot macht Sinn
Begleitet von einem wunderschönen Sonnenaufgang, erreichten wir nach etwa 1h Padar Island (Pulau Padar). Diese Insel war einer der Gründe, warum wir uns für Indonesien als Reiseland entschieden haben! Unser Boot war wie versprochen das erste vom Festland kommende Boot, sodass wir bei unserer Ankunft nur auf ein paar wenige Touristen trafen, die eine Bootsübernachtung gebucht hatten und deshalb noch früher da waren.
Ist das hier echt?
Aufgeregt stiegen wir aus dem Boot und setzten uns schnell von der Gruppe ab, die nach unserem Geschmack viel zu langsam den Berg hinaufstieg. Es war warm, aber noch nicht heiß, sodass sich der treppenartige Aufstieg recht gut bewältigen ließ. Wir zwangen uns nicht immer wieder stehen zu bleiben, um Fotos zu machen, sondern direkt nach oben zu laufen und den imposanten Ausblick zu genießen, während wir noch relativ alleine waren. Gesagt, getan betraten wir als Erste den Aussichtspunkt und waren sprachlos! „Ist das wirklich echt?“, haben wir uns gefragt! Es war traumhaft schön und allein dieser Moment war die lange Reise nach Indonesien wert.
Wer schon einmal dort oben stand, weiß was wir meinen! Bevor es an die Fotos ging, genossen wir den Zauber der Insel und die Schönheit der Natur. Danach machten wir die üblichen Bilder, versuchten uns an ein paar individuellen Aufnahmen und suchten uns dann ein ruhiges Plätzchen zum Genießen.
Pink Beach – Der Name ist Programm
Irgendwann mussten wir dann zurück zum Boot und es ging weiter zum Pink Beach. Wir sind schätzungsweise 15 Minuten gefahren, bevor wir in der einsamen Bucht des Pink Beach ankamen. Es war gerade Flut, sodass wir nur einen schmalen Streifen Strand hatten, doch es war ein wirklich faszinierender Ort. Wir gingen etwa eine halbe Stunde Schnorcheln und erholten uns dann am Strand. Ein paar schöne Fotos wollten wir dann natürlich auch noch machen!
Achtung gefährlich!
Das nächste Ziel und für die meisten das absolute Highlight war die Begegnung mit den Komodowaranen, gerne auch Drachen genannt, im Komodo Nationalpark. Wir legten mit unserem Schiff an und uns wurden die Verhaltensregeln erklärt. Wir wurden von drei Rangern begleitet, alle mit einer Art Y Gabel bewaffnet und es wurde genau darauf geachtet, dass wir nicht den Weg verließen. Der Guide fragte uns wer Angst vor Schlangen hatte und nahm diejenige dann zu sich an die Seite. Ein bisschen angespannt liefen wir dann durch den Nationalpark und erhielten einige interessante Informationen und lauschten den tragischen Geschichten von Touristen, die sich nicht an die Regeln hielten und ums Leben kamen. Wir lernten, dass die Komodo Drachen meist nur einmal zubeißen und dann warten bis ihre Beute an der infizierten Wunde stirbt (der Speichel enthält Tausende von fiesen Bakterien).
Alles nur Fake?
Als wir dem ersten Waran begegneten sollten wir uns sehr ruhig verhalten. In einigen Metern Abstand wurden dann Fake Fotos mit unseren Handys gemacht, auf denen es so aussah als ob man den Komodo Waran streicheln würde. Irgendwie ein bisschen aus Gruppenzwang machten wir da mit. Der Waran war alt und hatte keine Zähne mehr, er überlebt nur, indem er die getötete Beute der anderen Warane fraß.
Als es weiter ging sahen wir noch einen weiteren Komodowaran und einen typischen Unterschlupf. Es gab 3 Wege durch den Park und aufgrund der Hitze entschieden wir uns alle einstimmig für den mittleren Weg, da man beim Langen auch auf einen Hügel hoch wandern muss und dort im Normalfall keine Warane anfindet. Irgendwann kamen wir im Café an, an dem vier Komodowarane in der Sonne herum lagen. Auch dort wurden wieder Fotos gemacht. Später lasen wir in anderen Blogs, dass die Drachen dort unter Drogen gesetzt werden um sich so ruhig zu verhalten. Ob das stimmt, können wir nicht sagen, wir sind da etwas zu blauäugig vielleicht dran gegangen und werden in Zukunft mehr auf solche Aussagen achten.
Eine Insel nur aus Sand
Wir erhielten unser Mittagessen am Strand im Schatten und fuhren danach mit dem Speedboot weiter zur Insel Taka Makassar. Diese kleine süße Insel befindet sich mitten im Komodo Nationalpark und besteht aus nichts weiter als Sand. Drumherum gibt es ein paar schöne Schnorchel Spots. Noch etwas gefüllt vom Essen liefen wir erst ein wenig über die Insel, machten ein paar Fotos und gingen dann nochmal eine halbe Stunde Schnorcheln. Zu dem Zeitpunkt stand noch nicht fest, ob wir zum Manta Point zum Schnorcheln fahren konnten, da die Wellen zu dem Zeitpunkt sehr hoch waren.
Einfach nur majestätisch!
Wir hatten Glück und unsere Crew bekam die Info, dass der Manta Point befahrbar sei. Voller Vorfreude zogen wir uns also unsere Schnorchelausrüstung über und als gerufen wurde „da ist einer, jump jump jump“ sprangen wir ins Wasser. Und da sahen wir ihn, einen etwa 4m großen Manta! Elegant, majestätisch schwebte er durch das Meer und wir begleiteten ihn fasziniert eine gewisse Zeit. Beim Manta Point handelt es sich um eine sogenannte „Putzstation“, ein Ort an dem viele andere Fische sind, die so nett sind und die Parasiten von der Haut der Manta abknabbern.
Verlassene Insel
Die Tour wurde anschließend auf Kanawa Island ausgeklungen. Über andere Boote kletterten wir an Land und spazierten ein bisschen über die Insel. Wir liefen auch an einigen herunter gekommene Gebäude vorbei. Es sah so aus, als ob es sich damals um ein schickes Resort gehandelt hat und dann irgendwann die Touristen ausblieben. Das Meer war auf jeden Fall schön warm und klar und der Sand puderweich. Wir schaukelten, machten ein paar Fotos und entspannten uns dann am Strand. Irgendwann wurden wir dann zurück aufs Speedboot gerufen und wurden zurück nach Labuan Bajo gebracht. Es war ein wirklich toller und ereignisreicher Tag, wir sind dankbar für jede Erfahrung die wir dort sammeln konnten! Wir verabredeten uns mit einem Teil der Gruppe zum Essen, unterhielten uns noch ein wenig und gingen dann früh schlafen. Am nächsten Morgen stand ein Tauchtrip mit drei Tauchgängen auf dem Plan!